Hunde können in allen Jahreszeiten von Würmern befallen werden. Wie Sie einen Wurmbefall erkennen und behandeln.
Würmer sind bei Hunden keine Seltenheit: Untersuchungen zeigen, dass ein Wurmbefall bei etwa jedem fünften Hund, der in einer Tierarztpraxis vorgestellt wird, besteht.
Ein solcher Befall verläuft meist unbemerkt und ohne gesundheitliche Folgen. Risiken für Hunde (und Menschen) bestehen vor allem dann, wenn sich die Würmer zahlreich vermehren und/oder das Immunsystem des Hundes bereits geschwächt ist.
Hunde sollten deshalb regelmäßig einer Entwurmung bzw. einer Wurmkur unterzogen werden. Auf diesem Wege lassen sich die unkontrollierte Vermehrung der Würmer und gesundheitliche Risiken vermeiden.
Ansteckung – So gelangt der Wurm zum Hund
Hunde können sich mit verschiedenen Wurmarten und Wurmstadien anstecken:
- Am häufigsten nehmen Hunde die Eier und Larven von Spul- und Hakenwürmern beim Schnuppern in der freien Natur auf. Diese frühen Entwicklungsstadien von Würmern finden sich z.B. auf Wiesen und Feldern oder in Kot und Aas.
- Der Kontakt mit infizierten Artgenossen kann ebenfalls zu einer Ansteckung mit Wurmeiern oder Larven führen.
- Bandwürmer gelangen durch das Fressen von Zwischenwirten in den Hundedarm. Als Zwischenwirte kommen z.B. Mäuse, Vögel oder Kaninchen in Frage. Auch Flöhe zählen zu den Zwischenwirten von Wurmeiern.
- Es gibt zudem spezielle Wurmarten, die sich durch die Haut in das Innere eines Hundes bohren können (z.B. Hakenwürmer).
- Nicht zuletzt kann die Fütterung mit rohem Fleisch und Schlachtabfällen zu einem Wurmbefall führen.
Wie verläuft ein Wurmbefall?
Nach der primären Ansteckung gelangen Eier von Würmern, Larven oder ausgewachsene Würmer in den Verdauungstrakt des Hundes, wo sie sich von verdauter Nahrung, Blut oder Gewebe ernähren. Im Darm des Hundes entwickeln sich diese frühen Wurmstadien dann zu ausgewachsenen Exemplaren weiter.
Eine Infektion mit Würmern muss nicht zwangsläufig eine Erkrankung des Wirtes zur Folge haben. In der großen Mehrzahl der Fälle verläuft ein Wurmbefall bei Hunden zunächst harmlos und unbemerkt. Erst ein starker Befall schwächt das Immunsystem des Hundes und kann z.B. Juckreiz im Analbereich, Verdauungsbeschwerden oder Mangelerscheinungen verursachen. Zu einer gefährlichen Auswanderung mancher Wurmarten in Organe wie Herz oder Lunge kommt es hierzulande eher selten.
Haben Würmer einen Hund jedoch einmal befallen, verschwindet das Problem meist nicht von selbst. Für Menschen (besonders für Kinder) besteht zudem die Gefahr einer Übertragung (Zoonose) – eine regelmäßige Entwurmung (oder alternativ eine regelmäßige Kotuntersuchung) ist daher dringend anzuraten.
Vorbeugung – Wie kann ich meinen Hund schützen?
Die eigentliche Ansteckung mit Würmern lässt sich leider nicht sicher verhindern. Die wirksamste Maßnahme, um Hunde vor einem schädlichen Wurmbefall zu schützen, ist die regelmäßige Durchführung von Wurmkuren.
Dabei ist zu beachten, dass Wurmkuren keinen prophylaktischen Schutz vor einer Ansteckung bieten, sondern gegen einen akuten Befall wirken, indem sie vorhandene Würmer abtöten. Das Ziel ist also, die Vermehrung der Würmer im Organismus des Hundes bzw. einen massiven Befall zu verhindern.
Wer seinem Hund die Nebenwirkungen von Wurmkuren ersparen möchte, kann alternativ regelmäßige Kotuntersuchungen durchführen. Die Proben werden vom Tierarzt auf einen Wurmbefall hin untersucht und eine Wurmkur wird nur im Falle eines positiven Befunds notwendig.
Mein Hund hat Würmer – Was tun?
Laut Empfehlung der ESCAAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) sollte ein Hund mindestens einmal im Quartal mittels Wurmkur entwurmt oder auf einen Wurmbefall getestet werden. Abhängig von der Haltungsart ist bei manchen Hunden auch ein monatlicher Rhythmus ratsam, z.B. wenn ein Hund Beutetiere frisst, unbeaufsichtigten Auslauf hat oder häufiger Kontakt zu anderen Hunden besteht.
Zur Entwurmung mittels Wurmkur stehen verschiedene Mittel zur Verfügung. Diese sind als Tabletten, Paste oder als Spritze vom Tierarzt oder in Tier-Apotheken* auch online erhältlich.
Ansteckungsgefahr für Menschen
Einige Hundewürmer können auch auf Menschen übergehen (Zoonose) – z.B. ist eine Übertragung von Spul- und Hakenwürmer auf Menschen möglich. Eine Ansteckung kann für Menschen mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden sein. Um Mensch und Tier zu schützen ist eine regelmäßige Entwurmung deshalb sehr empfehlenswert.